Coming of Age

Im August bin ich 37 geworden. In meinen 30ern habe ich vor allem gelernt, die Vergangenheit loszulassen, der Zukunft zu vertrauen und immer mehr im Hier und Jetzt anzukommen. Dennoch ist ein Geburtstag immer auch ein Moment der Retrospektive, eine Gelegenheit, mir bewusst zu machen, was sich alles verändert hat und wie ich immer mehr zu dem werde, was ich schon immer war: ich selbst. Dabei spielt das Alter und das Älterwerden eine besondere Rolle. In einer Welt, in der sich Frauen oft nicht trauen, ihr wahres Alter zu nennen oder sich jünger machen, in einer Welt, die das Alter kaum wertschätzt, kann ich mit Dankbarkeit sagen, dass ich mich auf das Älterwerden freue. Ich lerne dazu, verlerne alte Muster und entdecke immer wieder Neues – mit zunehmender Achtsamkeit, Offenheit und Dankbarkeit.

In Selbstportraits festgehalten, zeigen sich die Anfänge meines Coming of Age. Diese Fotos entstanden zwischen 2011 und 2013, im Ruhrgebiet, in Paris und Berlin – in einer Zeit, in der ich seelisch, emotional und mental nicht im Gleichgewicht war. Und doch war es eine sehr wichtige Zeit.

Viel Angst hat mich damals geleitet.

Es war ein Prozess des Wachsens, des Loslassens und des Neuwerdens. Jeder Schritt ein Akt des Mutes, irgendwo zwischen Jugend und Erwachsensein.

Erst kürzlich kann ich wirklich sagen, dass ich mich erwachsen fühle – er-wachsen von alten, überholten Glaubenssätzen und falschen Idealen.

Die Fotos erzählen von Träumen und Zweifeln, von dem, was war und sein wird – zwischen Tränen und Selbstbewusstsein, zwischen Verletzlichkeit und Stärke.

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