Solène

2012 lernten Solène und ich uns bei einem Theaterworkshop in Paris kennen, den sie leitete und an dem ich als Teilnehmerin des interkulturellen Austauschs Deutschland/Frankreich/Türkei/Armenien teilnahm. Solène war für alle Teilnehmenden aus Deutschland zuständig und sprach durch ihren Aufenthalt in Leipzig bereits fließend Deutsch. Es stellte sich heraus, dass ich die einzige Deutsche war, wodurch sofort ein intensiver Kontakt zwischen uns entstand. Ich war zu der Zeit als Au Pair in Paris in einer etwas schüchternen Lebensphase und war sofort begeistert von Solènes offener, neugieriger und fröhlicher Art. Ich fühlte mich durch sie gestärkt und sofort in die Gruppe integriert. Unser nächstes Projekt war ein gemeinsames Fotoshooting im Pariser Park Buttes Chaumont. Sie war an diesem Tag mit Prüfungen an der Uni beschäftigt, schlug mir aber vor, kurz vorher am frühen Morgen (da merkte ich zum ersten Mal, dass sie ein Frühaufsteher ist) gemeinsame Fotos zu machen. Den 5 Uhr Wecker verschlief ich und versetzte Solène zum Sonnenaufgang für unser erstes Treffen. Ich dachte schon, dass die aufkeimende Freundschaft jetzt zu Ende sei, aber erstaunlicherweise war sie mir nicht böse, sondern machte gleich einen neuen Termin mit mir aus, bei dem wunderschöne Fotos entstanden. Im Sommer ließ ich mich in einem VW Bulli per Mitfahrgelegenheit von Köln nach Bordeaux fahren, traf mich mit Solène und Nawal, einer Freundin vom Theater, und wir fuhren quer durchs Land bis nach Italien, schliefen in der Zeit jede Nacht à la belle étoile und kreierten wunderbare Erinnerungen. Kurz darauf zog ich nach Berlin, wohin sie mir wenig später folgte und mit mir für 7 Monate ein Zimmer und einen Schlüssel teilte. In dieser Zeit sind viele tolle Bilder von ihr entstanden. Teils dokumentarisch, teils haben wir Shootings mit fiktiven Geschichten geplant, in denen sie zum Beispiel eine Schriftstellerin mimt, die auf dem Tempelhofer Feld über das Leben sinniert. In dieser Zeit entstand auch ein Musikvideo zu einem meiner Songs mit Solène in der Hauptrolle. 2013 sind wir dann mit meiner Schwester in eine Wohnung in der Sonnenallee gezogen und haben drei intensive Jahre miteinander verbracht. Mein Zimmer war ein Durchgangszimmer zu ihrem, so hatten wir viel zu teilen. Auch in dieser Zeit habe ich viele Fotos von ihr gemacht. Nach dieser Zeit zog sie nach Rotterdam, seitdem habe ich weniger Bilder gemacht, aber ich bin dankbar, dass ich einen Bilderfundus aus 11 Jahren Freundschaft mit Solène wie einen Schatz hüte. Mit ihrer Liebe zum Leben und zu den Menschen war und ist sie eine der größten Inspirationen in meinem Leben. Daher trägt meine Tochter als Zweitnamen eine Version ihres Namens: Lilith Soley. Danke, dass es dich gibt, Solène!

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Song of the Sirens

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Carl Smith Music